Gefälschte Mahnungen und Inkasso-Schreiben sind Verbraucherschützern seit jeher ein Dorn im Auge. In letzter Zeit häufen sich die Fälle: Vor allem angebliche Lotto-Schulden sollen Verbraucherinnen und Verbraucher in die Falle locken.
Vorsicht vor Mahnungen einer frei erfundenen Münchner Anwaltskanzlei
Zahlreiche Bürger*innen haben in den vergangenen Tagen unverhofft Mahnschreiben aus dem Briefkasten gefischt. Die Forderung beläuft sich häufig auf etwa 200 bis 300 Euro und basiert auf vermeintlichen Lotto-Schulden. Das Geld soll dabei an die „Euro Lotto Zentrale Euro Jackpot GmbH“ überwiesen werden. Absender der Schreiben sind die Münchner Anwaltskanzleien „Kanzlei Schmidt und Kollegen“ sowie „KS Anwaltssozietät“.
Doch Vorsicht: Sowohl die Lotterie als auch die Anwaltskanzleien sind frei erfunden. Die Masche beruht schlicht darauf, dass zahlreiche Menschen derartigen Schreiben von Natur aus Glauben schenken und das Geld – vor allem aus Angst vor drastischeren Konsequenzen – ungefragt überweisen.
Fake-Abmahnungen: Überweisen Sie kein Geld!
Haben auch Sie eine derartige Mahnung erhalten, sollten Sie das geforderte Geld in keinem Fall überweisen. Negative Auswirkungen hat die ausbleibende Zahlung für Sie nicht. Darüber hinaus müssen Sie nicht tätig werden: Die Rechtsanwaltskammer München will die nötigen Schritte gegen die vermeintlichen Lotto-Anwälte einleiten.
So erkennen Sie Fake-Mahnungen
Auf den ersten Blick mögen gefälschte Mahnschreiben offiziell und „echt“ wirken, doch auf den zweiten Blick offenbaren sich meist mehrere Kennzeichen, die auf Abzocke hindeuten. So enthalten die Schreiben nicht selten Rechtsschreibfehler. Darüber hinaus werden Sie in der Regel darum gebeten, das Geld auf ein ausländisches Bankkonto zu überweisen. Dieses erkennen Sie an der Länderkennung – also den ersten beiden Buchstaben – der IBAN.
Versuchen Sie auch, weitere Informationen über den Absender einzuholen: Im vorliegenden Fall war etwa unter der angegebenen Telefonnummer niemand zu erreichen. Die Rechtsanwaltskammer München rät außerdem dazu, die vermeintliche Kanzlei auf der Internetseite www.rechtsanwaltsregister.org zu suchen. Das bundesweite Anwaltsverzeichnis wird täglich aktualisiert. Ist die jeweilige Kanzlei dort nicht gelistet, können Sie davon ausgehen, dass Sie frei erfunden ist.
Weitere Anzeichen, die auf Abzocke hindeuten, finden Sie in unserem Ratgeber: „10 Anzeichen: So erkennen Sie Fake-Abmahnungen“